Stress und Stresskrankheiten

 

Stress ist heutzutage allgegenwärtig.

 

Doch was genau ist Stress?

 

Ist Stress immer negativ?

 

Was passiert in unserem Körper wenn wir gestresst sind?

 

Und warum kann Stress krank machen?

 

Und natürlich vor allem: Was können Sie tun, damit der Stress Ihnen nicht schadet?

 

 

Was ist Stress eigentlich?

Stress ermöglicht es uns, auf besondere Ereignisse und Vorkommnisse zu reagieren.

 

Als Stress bezeichnen wir zum einen dieses Ereignis, also den Auslöser, selbst und zum anderen wird eben auch das, was als Antwort darauf in uns passiert als Stress bezeichnet.

 

Dem Wortursprung nach bedeutet Stress so viel wie Belastung, Anspannung oder auch Überanstrengung.

 

Wie entsteht Stress?

Damit Stress entsteht, braucht es zunächst einmal einen Auslöser, den sogenannten Stressor.

 

Dies kann einerseits etwas von außen kommendes sein aber auch etwas, das in uns selbst entstanden ist.

 

Beispiele für von außen kommende Stressoren sind beispielsweise Hitze, Kälte, Lärm, Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, Beziehungskrisen, der Tod eines nahestehenden Lebewesens aber auch Giftstoffe, Abgase etc.

 

Stress von innen heraus entsteht beispielsweise durch zu hohe Erwartungen an sich selbst, durch Ängste oder Isolation.

 

 

Als besonders belastend werden Belastungen in gleich mehreren Bereichen empfunden. Hier ist vor allem die Doppelbelastung durch hohe Ansprüche in Beruf, Familie und Privatleben zu nennen.

 

Welche Arten von Stress unterscheidet man?

 

Stress wird unterteilt in Eustress und Disstress.

 

 

Während Eustress als positiv und anregend erfahren wird, so setzt uns Disstress unter Druck und wird als belastend empfunden.

 

 

 

Eine weitere wichtige Unterscheidung ist die in akuten und chronischen Stress.

 

Mit akutem Stress, der dann auch wieder aufhört, können wir naturgemäß recht gut umgehen. Er lässt uns kurzfristig über uns selbst hinauswachsen und kann so gut verarbeitet und auch positiv belegt werden.

Chronischer Stress hingegen überlastet auf die Dauer unsere Regelmechanismen und kann zu einer Vielzahl an Erkrankungen führen.

 

Was sind typische Stresserkrankungen?

 

 

Einige Erkrankungen treten recht häufig während oder nach als sehr stressig und überfordernd erlebten Zeiten auf.

 

 

 

Dies sind beispielsweise:

 

  • Das chronische Erschöpfungssyndrom, auch chronic fatigue syndrom (CFS) genannt
  • Burn out
  • Depression
  • Übergewicht
  • Magenbeschwerden
  • Reizdarm
  • Infektanfälligkeit
  • Kopfschmerz und Migräne
  • Unerfüllter Kinderwunsch
  • Prämenstruelles Syndrom
  • Chronische Schmerzen
  • Angstzustände
  • Bluthochdruck
  • Leistungschwäche
  • Unruhezustände

 

Was passiert bei Stress im Körper?

 

Wenn wir einem Stressreiz ausgesetzt sind, reagiert unser Organismus dahingehend, dass es die Funktionen, die wir brauchen um mit den Stressor fertig zu werden unterstützt und all die, die nun nicht überlebensnotwendig sind, auf ein Minimum zurück fährt.

 

 

Oft wird dies als „Kampf oder Flucht – Reaktion“ bezeichnet, da es genau darum in den frühen Zeiten der Menschheit ging: sie mussten kämpfen oder eben fliehen.

 

 

Energiereserven werden mobilisiert, Atmung und Kreislauf beschleunigt, die Aufmerksamkeit ist gesteigert und die Muskulatur wird vermehrt durchblutet.

Verdauung, Sexualfunktion, Immunsystem und Schmerzempfinden hingegen werden gehemmt.

 

 

 

Dies alles geschieht mittels der Ausschüttung verschiedener Neurotransmitter und Hormone.

 

 

Hier sind zum einen die Cortisol-Freisetzung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrindenachse (HHNA) und zum anderen die Adrenalin-Ausschüttung aus dem Mark der Nebenniere zu nennen.

 

 

Als erste Reaktion stellt der Körper Adrenalin und Noradrenalin bereit. Dies führt zu oben beschriebener Aktivierung. Diese beiden Transmitter haben eine recht kurze Wirkdauer da die Bindungsfähigkeit ihrer Rezeptoren nach der ersten Reaktion absinkt. Dies erklärt, warum kurzzeitiger Stress als durchaus belebend und positiv erfahren werden kann.

 

 

Etwa 20 Minuten nach der Adrenalin/Noradrenalin-Freisetzung gibt die Nebennierenrinde das Hormon Cortisol ab, welches über den Blutkreislauf in den ganzen Körper transportiert wird.

 

 

Wie kann Stress krank machen?

Das oben genannte Cortisol bleibt im Gegensatz zum Adrenalin und Noradrenalin bei anhaltendem Stress aktiv.

 

Dadurch wird bei Dauerstress der Blutzuckerspiegel langfristig erhöht, der Puls bleibt beschleunigt und das Immunsystem wird unterdrückt.

Das Schlafbedürfnis sinkt zunächst, das Schmerzempfinden ebenfalls.

Im Gehirn kommt es zur Hemmung der Neubildung von Nervenzellen in verschiedenen Hirnregionen und sogar zum Absterben von Nerven-Verschaltungen.

 

Dauerstress kann somit zu Gedächtnis-, Libido- und Schlafstörungen, Immunschwäche, Infekt-Anfälligkeit und Depressionen führen.

 

Im weiteren Verlauf wird auch das Verhältnis der anderen Hormone und Transmitter beeinträchtigt.

So sinkt beispielsweise der Noradrenalin und Dopaminspiegel ab, Serotonin wird einerseits stärker verbraucht, andererseits wird weniger produziert, ein Serotoninmangel ist die mögliche Folge.

 

Da viele Hormone in verschiedenster Weise miteinander gekoppelt sind, kann es zu einer Vielzahl weiterer Störungen kommen.

 

Was kann man tun gegen Stresskrankheiten?

 

Zuallererst ist es natürlich sinnvoll, es gar nicht bis zur Krankheit kommen zu lassen sondern vorab Möglichkeiten zu entwickeln mit Stressoren besser umzugehen.

 

Hier empfehle ich beispielsweise regelmäßigen Sport, das Erlernen einer Entspannungsmethode, Massagen, kleine Auszeiten und Bewegung in der Natur.

 

Auf diese Weise können Stress-Botenstoffe abgebaut werden, wir fahren wieder etwas herunter und haben wieder das Gefühl, dass es trotz aller Belastungen auch Zeit für uns gibt und wir nicht den Gegebenheiten ausgeliefert sind.

 

 

Da wir in stressigen Zeiten oft mehr Nährstoffe benötigen, ist es enorm wichtig, sich gerade dann ausgewogen und vollwertig zu ernähren.

Sie müssen nicht mehr essen, sollten aber gerade jetzt besonders auf Qualität achten.

 

Doch was wenn der Stress bereits Schäden an der Gesundheit verursacht hat?

 

Hier ist es wichtig, sich zunächst einmal ein genaues Bild der Gesamtsituation zu machen. Neben einem ausführlichen Anamnese-Gespräch hilft mir hier auch die Bestimmung relevanter Laborwerte um zu einer umfassenden Diagnose zu gelangen.

 

 

Die Therapie richtet sich dann jeweils individuell nach Ihren Beschwerden, Ihren Wünschen und eben den Ergebnissen meiner Diagnose.

 

 

Folgende Verfahren leisten mir bei der Behandlung der Stresskrankheiten oftmals gute Dienste:

 

  • Traditionelle Chinesische Medizin
  • Medizinische Hypnosetherapie
  • Massagen und Körpertherapie
  • Die orthomolekulare Therapie mit Vitaminen und Mineralstoffen
  • Die Behandlung mit homöopathisch aufbereiteten Hormonen
  • Die Pflanzenheilkunde
  • Die Vitalpilze

 


Text: Julia Eusemann, Heilpraktikerin

 

Bild 1 (Frau am Herd): anamad / fotolia.com

Bild 2 (Frau mit Baby): Thodoris Tibilis / fotolia.com

Bild 3 (Dünenlandschaft): Gunnar Assmy / fotolia.com

Bild 4 (Frau mit Wärmflasche): absolutimages / fotolia.com

Bild 5 (Nervenzellen): Andrea Danti / fotolia.com

Bild 6 (Frau mit Kopfschmerzen): Konstantin Yuganov / fotolia.com

Bild 7 (Massage): Eigenbestand

Bild 8 (Obstkorb): Fotoknips / fotolia.com

Bild 9 (Akupunkturnadeln): hjschneider / fotolia.com